Was heißt eigentlich nachhaltiges Bauen


Der VDI OWL lädt ein zum Besuch der KlimaErlebnisWelt in Oerlinghausen


Mehr als 20 Interessierte fanden sich in der letzten Oktober-Woche am Neubau der KlimaErlebnisWelt in Oerlinghausen ein. Der VDI Verein Deutscher Ingenieure hatte eingeladen, Gastgeber war der Kreis Lippe mit Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, Nachhaltigkeit und Mobilität, Dr. Ingo Möller, Projektkoordination Klimaerlebniswelt und dem Bauleiter Thomas Bögeholz, planungsbüro bögeholz/meller, Paderborn.

 Der VDI e.V. mit seinen 155 000 Mitgliedern bundesweit, davon 3000 Ingenieureinnen und Ingenieure in OWL, ist als interdisziplinärer Verein bekannt durch seine technischen Regelwerke, den VDI-Richtlinien. Sie setzen für viele Unternehmen und Kommunen, auch im Bereich nachhaltiges Bauen, Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Der VDI OWL lädt in der Region zu unterschiedlichen Veranstaltungen ein, die zeigen, in welchen Fachbereichen Ingenieur*innen entwickeln, forschen, konstruieren, bauen und produzieren, sei es im Bereich Verfahrenstechnik, Produktion & Logistik oder Bautechnik & Architektur. Neben dem interdisziplinären Austausch unter den Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen ist dem VDI der Kontakt zu Fachleuten aus anderen Berufszweigen und zu persönlich Interessierten besonders wichtig. Das schien bei der Führung und dem Vortrag zur KlimaErlebnisWelt genau der Fall gewesen zu sein. Unterschiedliche Fragen der Gäste an die Vertreter des Kreis Lippe machten deutlich, dass berufliche wie persönliche Motivation zum Besuch der Veranstaltung geführt hatte.

Im Kontext der VDI-Fokusthemen „Klimaanpassung“ und „Zirkuläre Wertschöpfung“ interessierte den VDI OWL der Neubau der KlimaErlebnisWelt (KEW) in Oerlinghausen. „Wenn die Auswirkungen der Klimakrise in der KEW ab Frühjahr 2024 erlebbar werden sollen, müssen wir mit dem Bau des Gebäudes mit gutem Beispiel vorangehen, d.h. ressourcenschonend und nachhaltig bauen“, so leitete Olrik Meyer ein. Das Gebäude wurde aus nachhaltigen Materialien gebaut, sei es Isolierungen aus Flachs oder Stroh, Recycling-Beton oder insgesamt die Holzbauweise, erläutert Dr. Ingo Möller und zeigt einige Exponate der Isolierstoffe in die Gästerunde. Die äußere Holzfassade hat weder eine wasserabweisende Grundierung noch Farbe, sondern ist geflammtes Holz nach traditioneller japanischer Art “ Yakisugi (Shou Sugi Ban)“. So entstehen keine ungleichmäßigen Witterungserscheinungen auf der Oberfläche, das Holz ist wassergeschützt und schwer entflammbar, so Bauleiter Thomas Bögeholz. Dachbegrünung und Nutzung des aufgefangenen Regenwassers für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung scheint für den Kreis Lippe bei der KEW selbstverständlich. Aus VDI-Perspektive machen hier Ingenieur*innen, Geographen und andere sowohl in der Verwaltung als auch direkt am Bau hervorragende Arbeit. Vielleicht konnte sich mancher Gast an diesem Abend schon Anregungen für seine eigenen 4 Wände holen.

Darüber hinaus bekamen wir einen detaillierten Einblick, was ab Frühjahr 2024 in diesem nachhaltigen Gebäude an Klimafolgen und Klimaschutzmaßnahmen für Klein und Groß zu erleben ist. „Es wird kein Museum“, betonen die Verantwortlichen, „hier sollen Besucher*innen erleben, was z.B. der Starkregen kürzlich für Landwirte in Lage für Auswirkungen hatte; welcher Maßnahmen es vor Ort und global bedarf, um Schlimmeres zu verhindern.“ Das Wirtschaftsministerium, welches dieses Projekt fördert, wartet gespannt auf die Eröffnung Anfang 2024. Wir auch. – Friederike David, VDI Verein Deutscher Ingenieure Ostwestfalen-Lippe

Friederike David, Leiterin VDI OWL-Geschäftsstelle


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