Bauaktivitäten verbrauchen weltweit 60 % der Ressourcen, 35 % der Energie, erzeugen 35 % der Emissionen. Alles vor dem Hintergrund von Ressourcenknappheit und steigenden Rohstoffpreisen. Die Lösung: Eine Circular Economy (Kreislaufwirtschaft), eine Welt ohne Schrott und Abfall! In einer Circular Economy entstehen keine Abfälle, da alle Stoffe am Produktlebensende wiederverwertet werden.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz begeistert und fordert gerade junge Leute mit ihren frischen und kreativen Ideen heraus: Im Rahmen unseres Projekts „Fight the Waste“ besuchten Schüler*innen des Immanuel-Kant-Gymnasiums und der Realschule Nord die Baustelle unseres Mitgliedsunternehmens Kögel Bau an der Heinrichstraße, wo bis Herbst 2022 ein dreiteiliger Gebäudekomplex mit Ladenflächen, Büro- und Geschäftsräumen, Praxen, Kanzleien und zwei Penthouse-Wohnungen entsteht. U.a. ziehen die beiden heimischen Lokalradios und das Jobcenter des Kreises Minden-Lübbecke ein.
Hier haben die Schüler*innen erfahren und erarbeitet, was heute beim Bauen hinsichtlich Nachhaltigkeit schon möglich ist: Es können nachhaltige Materialien wie Holz verwendet werden. Ressourcen können beim zirkulären Bauen effektiv und wieder entnehmbar eingesetzt werden, beispielsweise bestimmte Mineralstoffe oder Metalle. CO2-Emmissionen werden durch die Verwendung von regionalen Baustoffen oder die Vermeidung von Bauabfällen verringert. „Auch Gründächer und Fassadenbegrünung, wie sie an der Heinrichstraße geplant sind, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie stellen eine wertvolle Ausgleichsfläche dar, bieten mit der richtigen Bepflanzung heimischen Insekten einen Lebensraum und filtern und kühlen die Luft in unseren Städten.“, fügt Heinrich Georg Schniedergers, Bereichsleiter des Schlüsselfertigbaus von Kögel Bau, hinzu.
„Wir verfügen in der Technik über moderne Werkzeuge und vielversprechende Ansätze für eine Transformation der Bauwirtschaft Richtung Nachhaltigkeit“, so Projektleiterin Monika Pieper von Energie Impuls OWL.
Im Rahmen des Projekts „Fight the Waste“ besuchen Schüler*innen innovative Unternehmen in der Region und informieren sich über die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Unternehmen. In Workshops beschäftigen sie sich mit der Konstruktion neuer Produkte aus abgenutzten Komponenten und erfahren, welche interessanten Aufgaben die Circular Economy für das spätere Berufsleben bietet.
Monika Pieper benennt die Intention des Projekts: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen Handlungskompetenz zu geben, als Macher*innen eigene Ideen umzusetzen und zu erfahren, dass sie selbst durch „Machen“ etwas bewirken können – vor allem im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das stärkt die Selbstwirksamkeit und lässt junge Menschen ihre Talente erkennen - eine optimale Orientierung für die eigene berufliche Zukunft!“
Die Agentur für Arbeit Herford-Minden unterstützt das Projekt im Rahmen der Berufsorientierung als Hauptförderer, um den Teilnehmer*innen praxisnah berufliche Perspektiven für Berufsfelder rund um den Klimaschutz zu eröffnen. „Die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und Auszubildenden in und aus den Unternehmen ist eine gute praxisbezogene Berufsorientierung. Wir brauchen aufgeschlossene junge Menschen, die sich für die Möglichkeiten von Ausbildung und Beruf interessieren und sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz begeistern“, so Günter Leßmann von der Agentur für Arbeit Minden.