Fight the Waste - Eine Welt ohne Schrott und Abfall
Vor dem Hintergrund von Ressourcenknappheit und steigenden Rohstoffpreisen sind viele Wertstoffe einfach zu schade, um nach dem Ende ihrer Lebensdauer auf dem Müll zu landen. Die Lösung: Eine Circular Economy (Kreislaufwirtschaft), eine Welt ohne Schrott und Abfall! In einer Circular Economy entstehen keine Abfälle, da alle Stoffe am Produktlebensende wiederverwertet werden.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz begeistert und fordert gerade junge Leute mit ihren frischen und kreativen Ideen heraus: In unserem Projekt „Fight the Waste“ haben 150 Schüler*innen des 9. Jahrgangs der Olof Palme-Gesamtschule erfahren, worauf es bei einer Circular Economy ankommt und was heute schon möglich ist. Die Motivation unter den Jugendlichen etwas für den Umweltschutz zu tun ist groß, aber was kann das mit der Berufswahl zu tun haben?
Im Rahmen der Projektwoche besuchten die Schüler*innen innovative Unternehmen in der Region. Wie die Bauwirtschaft es schon schafft, ressourcenschonend zu bauen, Rohstoffe aus alten Gebäuden für eine Wiederverwendung wiederaufzubereiten und den Klimaschutz voranzubringen, konnten die Schüler*innen in den Bauunternehmen Depenbrock in Stemwede und Hagedorn in Gütersloh vor Ort erleben. Mitarbeiter*innen des Herforder Schokoladenherstellers Weinrich Schokolade berichteten, wie sie ihre Unternehmen schon heute klimaneutral betreiben. Über die zugehörigen Berufe für solche Nachhaltigkeitsaktivitäten konnten die Schüler*innen direkt mit den Fachleuten in den Unternehmen sprechen. Besonders interessant waren die Ausbildungsmöglichkeiten. In allen Berufen wird eine Auseinandersetzung mit den Umweltauswirkungen vorausgesetzt. Vor diesem Hintergrund beschäftigten sich die Teilnehmer*innen in Workshops mit eigenen Ideen für mehr Recycling: über 100 Mobiltelefone wurden von den Teilnehmer*innen zerlegt und auf Wiederverwertung der enthaltenen Wertstoffe geprüft. Mit solarbetriebenen Bobby Cars wurde der Kraft der Sonne auf den Zahn gefühlt und Solartechnik samt zugehöriger Elektronik erprobt. Mit Hilfe der innovativen App VoluMap des Unternehmens Topocare konnten sich einige Teilnehmer*innen zu einem sogenannten CleanUp, der Reinigung eines Geländes von wildem Müll, verabreden. Der Gründer des Unternehmens (Simon Jegelka) machte den jungen Menschen Mut, es vielleicht später selbst einmal mit der Gründung eines eigenen Unternehmens zu versuchen: „Eure Ideen sind gefragt!“. In einem Wettbewerb der Klassen untereinander werden die besten Ideen in der übernächsten Woche ausgezeichnet.
Zum Abschluss erhielten die Jugendlichen in der Recyclingbörse einen Einblick in den Standort an der Kiebitzstraße und in die Arbeit vor Ort. In diesem Jahr zog die Recyclingbörse mit ihrem Kaufhaus von der Heidestraße in die Kiebitzstraße 33. Die Recyclingbörse widmet sich dem Recycling und – viel wichtiger – der Wiederverwendung noch guter Sachen aller Art in den Secondhand-Kaufhäusern und -Cityläden, ob Hausrat, Möbel, Fahrräder, Elektrogeräte und noch viel mehr. So wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten schon Tausende Tonnen Wertstoffe zu neuem Leben erweckt. „Zusätzlich fördern und qualifizieren wir Menschen in Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung“, ergänzt Hans Engels von der Recyclingbörse.
Projektleiterin Monika Pieper von Energie Impuls OWL benennt die Intention des Projekts: „Unser Ziel ist es, die Selbstwirksamkeit junger Menschen zu stärken, d.h. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und zu erfahren, dass sie selbst schon gute Ideen für den Umweltschutz haben. So entdecken sie ihre eigenen Talente und finden eine Orientierung für die eigene berufliche Zukunft!“
Neben den engagierten Unternehmen wird das Projekt „Fight The Waste“ wesentliche von der Agentur für Arbeit Herford unterstützt, denn es dient der Berufsorientierung, um jungen Menschen praxisnah berufliche Perspektiven für technische – u.a. – Berufsfelder zu eröffnen. „Die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und Auszubildenden in und aus den Unternehmen ist eine gute praxisbezogene Berufsorientierung. Wir brauchen aufgeschlossene junge Menschen, die sich für Technik interessieren und für Nachhaltigkeit und Klimaschutz begeistern“, so Olaf Craney von der Agentur für Arbeit Herford.
Veranstalter: Veranstalter des Projekts „Fight The Waste“ ist neben Energie Impuls OWL der VDI OWL (Verein Deutscher Ingenieure), mit dem Kooperationspartner Agentur für Arbeit Herford und etlichen engagierten Unternehmen.